„Die Glocke ruft zum Frieden“
Unter diesem Motto steht das Festkonzert des Madrigalchors Brakel aus Anlass der 50. Wiederkehr des Jahrestages der Gebietsreform NRW (1975), in welcher auch der Kreis Höxter neu gegliedert wurde.

Am Anfang steht das Te Deum des Barockkomponisten Marc Antoine Charpentier(1634-1704).
Besonders diese Anfangsmelodie ist durch das Fernsehen als „Eurovisionsfanfare“ bekannt geworden. Unter dem Titel „Für den Frieden in der Welt“ verwendet der Bearbeiter Hermann Ophoven (1914-2004) die musikalische Substanz des ersten und letzten Satzes des Originals und legt einen deutschen Text darunter. Am Schluss nimmt er die Fanfare noch einmal auf und unterstreicht so den festlich-barocken Charakter.
Das Hauptwerk des Konzerts bildet die Vertonung aller 425 Verse von Schillers „Das Lied von der Glocke“ von Andreas Romberg (1767-1821), einem Zeitgenossen Beethovens, der zu Lebzeiten auch als Violinvirtuose und Dirigent geachtet war. Von dessen umfangreichem Oeuvre hat sich vor allem diese Chorballade im Konzertrepertoire gehalten. Im 19. Jahrhundert war sie sehr beliebt und wurde häufig aufgeführt, was neben der Bekanntheit des Textes vielleicht auch an der geschickten Dramatisierung durch die Textverteilung auf 4 Gesangssolisten und den Chor liegen mag.
Die musikalische Sprache ist eindeutig der musikalischen Klassik zuzuordnen – man könnte glauben, Anklänge an Werke Haydns, Mozarts oder Beethovens zu entdecken – und passt sich den unterschiedlichen Stimmungswechseln des Textes immer wieder an. Überraschend ist der Schluss: das Werk endet nicht mit vollem Orchester und dem Jubelchor „Friede sei ihr erst Geläute“, sondern Romberg lässt das Wort „Friede“ vom Chor quasi aushauchen.
Mitwirkende bei diesem Konzert sind neben dem Madrigalchor die VocalSquad der Schulen der Brede Brakel (Ltg. Svenia Koch) und das Sinfonieorchester Paderborn (Ltg. Daniele Costa).
Die Solist:innen

Svenia Koch (Sopran); sie verfügt als Sängerin über langjährige Erfahrung und ein breites Repertoire im Bereich Konzert, Oratorium und Musical. Dem Brakeler Publikum ist sie aber auch bekannt als Musikalische Leitung und Regieassistenz an der Freilichtbühne Bökendorf e.V. und als Lehrerin an den Schulen der Brede.
Martin Logar (Tenor); der slowenische Sänger tritt nicht nur als Solist in Erscheinung, sondern arbeitet als Chorsänger mit einer Vielzahl international renommierter Chöre zusammen wie der Cappella Amsterdam oder der Zürcher Singakademie. Diese Zusammenarbeit hat ihn auch an außergewöhnliche Orte geführt wie zum Beispiel die atemberaubende schwebende Bühne des Julierpass-Turms in der Schweiz auf 2284 Metern Höhe.


Andreas Elias Post (Bariton); er hat bereits mit dem Madrigalchor zusammengearbeitet als Bassist im letztjährigen Konzert mit Anton Bruckners „Ecce sacerdos magnus“ und Giacomo Puccinis Messa di Gloria in der Brakeler St. Michaelis Kirche. In Rombergs „Glocke“ über nimmt er die erzählend verbindende Rolle des „Meisters“.
Hanna Landgraf (Sopran); sie singt seit Jahren im Madrigalchor und übernimmt hier den Altsolo-Part im Solistenquartett „Holder Friede, süße Eintracht“. Solistische Erfahrung sammelte sie während der Zeit ihrer Gesangsausbildung in Wien.
